Vorlesen – damit das Lesenlernen leichter fällt.
Vorlesen ist weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Denn wer seinem Kind von Anfang an vorliest, schafft damit wichtige Voraussetzungen für Schule, Beruf und Alltag. Das ist wissenschaftlich erwiesen: So fällt 78 Prozent der Kinder, denen mehrmals in der Woche oder täglich vorgelesen wurde, das Lesenlernen in der Grundschule leicht (Vorlesestudie 2018: www.stiftunglesen.de).
Klein anfangen
Von Anfang an Vorlesen, das heißt tatsächlich schon im Kleinkindalter: Bilder betrachten, etwas dazu erzählen, gemeinsam die Seiten umblättern. Bilderbücher, Fühlbücher, Wimmelbücher – ganz egal. Wichtig ist, dass das Kind neue Wörter kennenlernt und sich mit Büchern auseinandersetzt. Bereits 15 Minuten am Tag reichen dafür aus. Bald schon wird es die neuen Begriffe selbst verwenden. So wächst der Wortschatz. Und nicht nur das – Vorlesen hat viele Vorteile: Kinder lernen in Büchern neue Welten kennen. So erweitern sie ihr Wissen, werden neugierig auf neue Themen, bekommen Spielideen. Sie spielen Geschichten nach, werden kreativ. Beim Vorlesen hören schon die Kleinsten aufmerksam zu. Und das für eine längere Zeit. Sie lernen, sich zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben. Eine weitere Fähigkeit, die ausschlaggebend für den Erfolg in der Schule und im Berufsleben ist.
Familienzeit
Beim gemeinsamen Vorlesen verbringt die Familie intensiv Zeit miteinander. Das stärkt den Zusammenhalt und schafft Nähe. Während Abenteuer von Helden und Bösewichten erzählt werden, fühlen Kinder deren Gedanken und Gefühle nach. Sie erleben die Geschichten mit und erfahren, wie Probleme entstehen oder sich lösen lassen. Oft fällt es Kindern dadurch leichter, mit ihren Eltern über schwierige Themen zu sprechen. Außerdem lernen sie, andere besser zu verstehen. Ihre Fähigkeit zur Empathie wächst – sie wissen, was Mitgefühl heißt. Das hilft ihnen beispielsweise Mitschüler oder Freunde besser zu verstehen und Streitigkeiten zu lösen.
Nebenbei Lesenlernen
Vorlesen verschafft Kindern einen deutlichen Startvorteil beim Lesenlernen. Besonders, wenn es täglich geschieht. Denn schon beim Blättern und Anschauen der Bücher erkennen Kinder auch die Buchstaben. Das macht neugierig. Auch ohne die Bedeutung der Buchstaben zu kennen, sind die Kinder damit auf die Grundschule vorbereitet. Sie wissen, was Buchstaben sind, was man damit machen kann und sind motiviert, lesen und schreiben zu lernen.
Im Gegensatz dazu fühlen sich Kinder mit wenig Vorleseerfahrung in der Grundschule schnell überfordert. Sie empfinden das Lesenlernen als anstrengend und sind ungeduldig. Sie sind es nicht gewohnt, sich länger zu konzentrieren. Aufmerksames Zuhören, neue Inhalte aufnehmen und verarbeiten – das alles ist ungewohnt für sie. Ihnen fehlt das beim Vorlesen und Bücheranschauen nebenbei erworbene Wissen.
Die PTE hilft
Beim Vorlesen können Sie als Eltern selbst aktiv werden. Sollten Sie jedoch merken, dass Ihr Kind Probleme beim Lesen, Schreiben, Rechnen oder mit der Aufmerksamkeit hat, bei denen Sie allein nicht weiterkommen, sollten Sie sich Unterstützung suchen.
Die PTE ist bundesweit für Sie da und hilft Ihnen mit qualifiziertem Fachwissen und Fachkräften aus Pädagogik und Psychologie weiter.
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Wir bei der PTE bieten auch Hilfe beim Erstlese-Erwerb:
Quellen
Stiftung Lesen, Institut für Lese- und Medienforschung, 2019 Dr. Simone C. Ehmig Leiterin Institut für Lese und Medienforschung der Stiftung Lesen, Startseite: Stiftung Lesen