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Besorgniserregende Ergebnisse des IQB-Bildungstrends

Die Ergebnisse des jüngst veröffentlichten IQB-Bildungstrends sind alarmierend: Die durchschnittlichen schulischen Leistungen von Viertklässler*innen haben sich deutschlandweit in den vergangenen fünf Jahren drastisch verschlechtert. Der große Kompetenzrückgang in allen Ländern lässt vermuten, dass dabei auch die pandemiebedingten Einschränkungen eine wesentliche Rolle gespielt haben.

Was muss sich ändern, damit die Leistungen nicht noch weiter absinken? Wie können die durch die Pandemie entstandenen Lernrückstände aufgeholt werden?

In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit diesen Fragen und nehmen das Bund-Länder-Programm “Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche” unter die Lupe.

Der IQB-Bildungstrend

Seit 2011 führt das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) die Studie im Auftrag der Kultusministerkonferenz durch.
Dafür wird untersucht, inwieweit Viertklässler*innen die bundesweit geltenden Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen. An der Studie beteiligten sich mehr als 26.000 Schüler der vierten Jahrgangsstufe aus rund 1.400 Schulen. Die Daten wurden zwischen April und August 2021 erhoben, ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie.

Die Ergebnisse der Studie und die Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), nannte die Ergebnisse „ernüchternd“. Ernüchternd ist auch, dass die Leistungsunterschiede zwischen sozial benachteiligten und Kindern mit Zuwanderungshintergrund gegenüber Kindern aus privilegierteren Familien immer weiter zunehmen. Gerade während der pandemiebedingten Schulschließungen war die heimische Lernumgebung ausschlaggebend für den Lernerfolg. Dies ist der Grund, warum Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien und aus Familien, in denen wenig Deutsch gesprochen wird, auffällig schlechtere Leistungen zeigen als der Durchschnitt: Sie hatten ganz einfach weniger Gelegenheiten, ihre Sprachfähigkeiten in Deutsch zu stärken und schlechtere Lernbedingungen als Kinder aus privilegierteren Familien. Das hat zuvor schon das Deutsche Schulbarometer zur Corona-Krise gezeigt.

Das Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche

Um die pandemiebedingten Lernrückstände zu beheben, hat der Bund eine Milliarde Euro bereitgestellt. Doch nach einem ersten Zwischenbericht der Länder im März 2022 wurde deutlich: Die Anstrengungen bei der Umsetzung müssen weiter erhöht werden. Stimmen aus Politik und Bildung werden laut, die die deutsche Bildungspolitik und das Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ kritisieren. (Mehr dazu lesen Sie unter Aufholen nach Corona - wie stark sind "Löwenstark" & Co. tatsächlich?)

Wie geht es weiter?

Karin Prien (KMK-Vorsitzende) betonte in ihrem Statement zum IQB-Bildungstrend, dass in Deutschland zu spät mit systematischer Diagnostik und Förderung begonnen wird und zu wenig in den Elementarbereich investiert wird. Das Augenmerk müsse vor allem auf der Förderung der Kinder liegen, die aufgrund von geringen Deutschkenntnissen besondere Schwierigkeiten hätten, das Bildungssystem erfolgreich zu durchlaufen. Daher empfiehlt sie, bereits in der Kita die Förderung von Deutsch als Bildungssprache und Vorläuferfähigkeit im Bereich Mathematik in den Blick zu nehmen.

Auch der Verband Bildung und Erziehung mahnte, die Bildungsprobleme fingen bereits im Vorschulalter an. Personalmangel und Überlastung in Kitas hätten ein gefährliches Ausmaß erreicht. Es brauche eine bundesweit abgestimmte Fachkräfteoffensive. Diesem Standpunkt schließt sich die Direktorin des IQB, Petra Stanat, an. Auch sie fordert eine bessere Sprachförderung für Kinder. Das Bildungspotenzial müsse bereits in der Kita ausgebaut werden. Dass der Bund entschieden habe, Sprach-Kitas nicht weiter zu fördern, habe sie überrascht, so Stanat.

Die PTE bezieht Stellung

Die Kultusminister*innen haben bezüglich des Aufholprogramms für Lernrückstände durch die Corona-Pandemie bereits eine Folgeforderung in Höhe von 500 Millionen Euro für ein weiteres Jahr erhoben. Als außerschulische Bildungsanbieter steht auch die PTE hinter dem Ziel, Lernrückstände aufzuholen. Ein nachhaltiges und konstantes Förderprogramm wäre in unserem Sinne. Denn auch wenn vom Staat großzügig Mittel zur Verfügung gestellt werden, fehlen leider oftmals die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Förderprogramme. Vor allem die hohen bürokratischen Hürden sind auch der Grund dafür, dass der Einsatz der PTE-Lerntherapeut*innen im Zuge des Aufholprogramms nur an wenigen Standorten möglich war. Dabei ist es uns ein großes Anliegen, die Gunst der Stunde zu nutzen und beispielsweise mit interdisziplinären Teams mit Lerntherapeut*innen unseren Beitrag für das Gelingen von Schule zu leisten!

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