Umgang mit Wut und Aggression - Konflikte sinnvoll lösen
In Kooperation mit Grundschule, Schulsozialarbeit und Jugendhilfe führte die PTE ein Projekt zum besseren Umgang mit Wut und Aggression durch. Zielgruppe waren Kinder mit ADHS und/oder Leistungsproblemen aus der dritten und vierten Klasse. Finanziert wurde das Projekt über die Jugendhilfe.
Inhalte
Ausgangssituation
Sechs Dritt- und Viertklässler, die immer wieder wegen ihres aggressiven Verhaltens auffielen und in Konflikte gerieten, lernten in zehn Stunden Fähigkeiten und Strategien zum besseren Umgang mit Aggressionen und Konfliktsituationen.
Grundlage für das Projekt waren Vorschläge der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum sozialen Lernen in der Grundschule, das Tübinger Präventionsprogramm für gewaltfreie Kommunikation sowie Therapiekonzepte zum Lernen bei AD(H)S.
Ziele des Trainings
Dabei standen folgende Ziele im Vordergrund:
1. Vertrauen aufbauen zwischen Schülern und Erwachsenem
2. Ressourcen entdecken: Was mache ich gerne? Was kann ich gut?
3. Sich selbst spüren
4. Gefühle anderer erkennen, bewerten und akzeptieren
5. Schritte zur gewaltfreien Kommunikation lernen und anwenden
6. Alternative Handlungsweisen bei Konflikten trainieren
Wolf- und Giraffensprache
Mit Hilfe der „Wolf- und Giraffensprache“ lernten die Kinder in vier Schritten, positive Kommunikationsstrukturen aufzubauen:
Schritt 1: Beobachten
Ich beobachte genau, was ich sehe und erzähle es dann jemandem, ohne zu bewerten.
Schritt 2: Was fühle ich?
Welches Gefühl habe ich bei dem, was ich sehe?
Schritt 3: Was brauche ich?
Welche Wünsche löst das Gefühl in mir aus?
Schritt 4: Bitte aussprechen
Ich sage genau, was ich von jemandem will - ohne ihn zu verletzen.
Erfolge durch Belohnung
Ein Belohnungssystem zur Verstärkung gewünschter Verhaltensweisen half dabei, die folgenden inhaltlichen Methoden umzusetzen:
- Bewegung und Körperarbeit
- Entspannungsübungen
- Rollenspiele/Perspektivenwechsel
- Gesprächskreise und Arbeitsblätter als Gesprächsgrundlage
- Spiele und Gruppenaktivitäten
Einbezug von Eltern und Lehrern
Lehrer und Eltern wurden durch Fallbesprechungen und Elternabende in das Projekt miteinbezogen.
Die zum Schluss von Kindern und Lehrkräften ausgefüllten Feedbackbögen halfen dabei, den Projektinhalt zu evaluieren und weiter zu optimieren.
Rückmeldungen von Kindern, Eltern und Lehrkräften
„Besonders beeindruckt hat mich, wie sich die Kinder von anfangs verweigernden zu engagierten Gruppenmitgliedern entwickelt haben. Dazu hat insbesondere die wertschätzende Atmosphäre der Kleingruppe beigetragen.“(Therapeutin und Leiterin des Trainings)
„Mir hat die Gruppe viel gebracht. Ich weiß jetzt, dass ich etwas gut kann und andere mich mögen!“(Emre*, 4. Klasse)
„Ich weiß jetzt, dass man Streit auch lösen kann, ohne sich zu schlagen.“ (Paul W.*, 3. Klasse)
„Auch zu Hause können wir einiges aus dem Training anwenden. Insbesondere die Giraffensprache benutzen wir sehr oft.“ (Mutter von Lea S.*)
*alle Namen von der Redaktion geändert
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