Schulangst

Angst vor der Schule?

Schlechte Noten können Angst machen – aber Angst kann auch zu schlechten Noten führen und das Leben von Kindern und Jugendlichen überschatten. Schulangst ist in Deutschland leider keine Seltenheit und nimmt im Laufe der Schulkarriere auch noch zu, wie eine Studie des Schulportals zeigt.

Versagensängste, fachbezogene Angst und soziale Angst

Schulangst ist ein ernstes Problem, das für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sehr belastend sein kann. Dabei gibt es verschiedene Gründe und Arten der Ängste: Manche Kinder fürchten sich vor einem bestimmten Fach, z. B. Mathematik, da sie dem Unterricht nicht folgen können oder Verständnisschwierigkeiten haben. Sie haben Angst, Fehler zu machen oder extreme Prüfungsangst in diesem Fach. Andere haben generell Angst, den Leistungsanforderungen nicht gerecht zu werden und Eltern und Lehrkräfte zu enttäuschen. Die Angst vor Zurückweisung durch Eltern, Lehrkräften oder Mitschüler:innen kann so belastend werden, dass sich Kinder bis zur Isolation zurückziehen. Körperliche Auswirkungen wie Nervosität, Schweißausbrüche, Zittern und Bauchschmerzen beeinträchtigen die Betroffenen extrem und nicht selten entwickelt sich aus einer Angststörung erste Symptome einer Depression, die dann die eigene Selbststeuerung und den Antrieb lahmlegen. Betroffene Kinder und Jugendliche kommen dann morgens einfach nicht aus dem Bett und schaffen es nicht, zur Schule gehen.

Die Folgen der Angst

Manche werden lernen, mit dem schlechten Gefühl umzugehen; einigen mag es sogar gelingen, ihre Ängste zu überwinden. „Doch die häufigste Reaktionsweise auf Angst oder eine Bedrohung ist Meidung.“, sagt Absentismusforscher Heinrich Ricking im Interview mit dem Schulportal. Und genau das passiert beim Absentismus. Das heißt, dass sich die fachbezogene Ängstlichkeit verfestigt hat, durch wiederholte Misserfolge verstärkt wurde und in eine allgemeine Schulangst verwandelt hat, die bis zum Schulabbruch führen kann. Fast 50.000 Jugendliche verlassen jährlich die Schule nach ihren Pflichtjahren ohne Schulabschluss, in vielen Fällen ist die Ursache Schulverweigerung aufgrund schulischer Ängste.

Eine Gemeinschaft, die das zulässt, raubt jungen Menschen die Aussicht auf eine gute Zukunft – und beraubt sich selbst der Möglichkeit, die nächste Generation ordentlich in die Gesellschaft zu integrieren

Wie empirische Untersuchungen (IQB-Bildungstrend 2021) zeigen, sind Selbstkonzept und Interesse bei Kindern zu Beginn der Grundschulzeit häufig noch sehr hoch ausgeprägt, sinken aber im weiteren Verlauf der Schule. Damit einhergehend steigt das Ausmaß schulischer Ängstlichkeit. Diese Entwicklung hängt offensichtlich damit zusammen, dass schulische Leistungsrückmeldungen, verbunden mit einem Vergleich von Mitschülerinnen und Mitschülern, sowie ein wachsender Leistungsdruck an Bedeutung gewinnen und als Maßstäbe übernommen werden.

Was tun gegen die Angst?

Kinder benötigen ein Gefühl der Sicherheit, das ihnen erlaubt, Fehler zu machen und sich auch auf wacklige Pfade zu wagen.

Längst wissen wir zudem: Schülerinnen und Schüler benötigen Klarheit im Unterricht, an ihren jeweiligen Leistungsstand angepasste Aufgaben und zielgenaue Rückmeldungen, die nichts beschönigen, aber auch nicht entmutigen. Dass viele Kinder Angst haben, nicht mitzukommen, liegt gewiss auch daran, dass die Bedingungen, unter denen sie lernen und Hausaufgaben machen, alles andere als ideal sind.

Unterstützendes Lernklima als zentrales Kriterium für guten Unterricht

Ein unterstützendes Lernklima in der Grundschule, das Ängstlichkeit bei den Kindern abbaut, Selbstkonzept und Interesse fördert, legt die Grundlagen für einen erfolgreichen weiteren Bildungsweg. Neben kognitiver Aktivierung und effizienter Klassenführung zählt daher ein unterstützendes Lernklima zu den zentralen Kriterien guten Unterrichts. Schlechter Unterricht verstärkt dagegen Lernangst, schädigt das Selbstkonzept und vermindert das fachliche Interesse von Kindern. Auch hier sind die Auswirkungen umso gravierender, je jünger die Schüler:innen sind.

Fazit

Es ist wichtig zu betonen, dass Schulangst nicht nur ein vorübergehendes Problem ist, das von allein verschwindet. Professionelle Hilfe und Unterstützung von Lehrern, Eltern und Gesundheitsdienstleistern sind in der Regel notwendig, um Kindern und Jugendlichen mit Schulangst zu helfen, ihre Ängste zu bewältigen und ihre schulischen und emotionalen Schwierigkeiten zu überwinden. So bietet auch die PTE hier Konzepte an. Lassen Sie sich unverbindlich bei der PTE-Einrichtung in Ihrer Nähe beraten!

Kooperation

Kooperation zwischen Fachkräften und Schulen

Eine Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Fachkräften bietet für alle Seiten Vorteile.

Weiterlesen
Bilder Webseite 1920 1080 px11

Texte besser lesbar machen - für LRS-Betroffene

Die einfachste Methode, um Menschen mit LRS zu unterstützen ist, Texte entsprechend anzupassen. Mit unseren Tipps und Tricks können Lehrkräfte Unterrichtsmaterial optimal anpassen und machen damit Aufgaben schneller und besser verständlich für lese-rechtschreibschwache Schüler:innen.

Weiterlesen
Justizia

Legasthenie als Behinderung anerkannt

Dank des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 22.11.2023 wird sich die Situation von Schüler:innen mit Legasthenie bzw. Lese-/Rechtschreibschwäche nun deutschlandweit verbessern.

Weiterlesen