Es hilft nix: Irgendwann ist der Urlaub vorbei, und der Alltag hat uns wieder. Bleibt die Frage nach der Motivation. Da hilft die Münchner Sozialpädagogin Ise Pantenburg (52) auf die Sprünge. Die Leiterin der pädagogisch- therapeutischen Einrichtung PTE (www.pte-muenchen-nord.de) sagt: „Das A und O ist die Motivation – und da kann man viel bewegen. Bleiben Sie mit Ihren Kindern im Gespräch, bauen Sie Vertrauen und Zuversicht auf. So schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, sodass Lernen leichter und die Schule angenehmer wird.“ Wichtig auch: konkrete Ziele setzen, die auch erreichbar sind. „Eigene Ziele sind viel motivierender als welche, die einem vorgesetzt werden. Und bei einem Erfolg fällt die Motivation umso leichter.“
Besonders unangenehme Situationen – etwa Vorlesen oder -rechnen oder ein Referat halten – kann man übrigens prima üben, indem man die Situationen locker nachstellt und somit Angst abbaut. Und wie belohnt man gute Leistungen? Da schränkt die Expertin ein: „Auch die Schritte zum Erfolg sind eine Belohnung wert. Das muss nichts Großes sein, oft genügen eine Kleinigkeit oder auch ein bisschen Zusatz-Zeit für den Nachwuchs, etwa bei einem Eis-Essen.“
Auch Eltern und Erwachsene wollen natürlich motiviert sein – was die Pädagogin für sie empfiehlt: „Machen Sie sich klar, was Ihnen besonders gut hilft, Ihre Batterien wieder aufzuladen. Es geht um Sie! Ein paar Minuten an der frischen Luft wirken zudem Wunder, gerade, wenn die Sonne scheint.“
Eine Falle, in die man immer wieder gerne tappt: das Hadern mit Dingen, die man nicht ändern kann. „Machen Sie sich davon frei und fokussieren Sie sich beim Neustart auf Themen, die machbar sind.“ Und bei aller Organisation, damit der Alltag wieder in die Gänge kommt: „Planen Sie auch Zeit für sich ein. Reden Sie mit Ihrer Familie oder Ihrem Partner über die Dinge, die Ihnen wichtig sind und die Sie brauchen, um positiv durch den Tag zu gehen.“
Ist Geld für gute Noten sinnvoll?
Gegen Belohnungen für gute Schulnoten spricht nichts. Leistung soll schließlich anerkannt werden. Doch es muss ja nicht in barer Münze gezahlt werden. Schenken Sie Ihrem Nachwuchs lieber einen „immateriellen“ Wert – einen Besuch im Zoo oder im Kino etwa.
Darf ich bei einer Fünf schimpfen?
Durchatmen und ruhig bleiben: Kinder, die schlechte Noten oder Zeugnisse nach Hause bringen, brauchen zunächst einmal Trost und Verständnis. Denn eine Fünf oder Sechs geht ans Selbstbewusstsein – da tut es gut, zu zeigen, dass man da ist. Kritik? Klar. Aber konstruktive.
Artikel vom 11./12.09.2021 im Münchner Merkur / tz München