Tagespläne zeigen den Kindern, wo es lang geht
Gemeinsame Mahlzeiten, feste Termine für Vorlesestunden oder Spielenachmittage, bestimmte Rituale zur Bettgehzeit und gezielte Absprachen, bspw. bei Hausaufgaben, sind kleine, einfache Helfer im Alltag. Sie strukturieren nicht nur den Tag, sondern helfen Eltern zu planen. Wenn es funktioniert. Was aber, wenn sich Kinder den Ablauf nicht merken können? Bilder und Pläne helfen: Sie zeigen auf, was am Tag ansteht und geben klare Handlungsanweisungen. So kann eigentlich nichts mehr schiefgehen ...
Feste Rituale geben dem Tag eine Struktur
Der Nutzen von bestimmten festen Punkten im Tagesablauf ist unumstritten, denn genau diese geben Kindern eine Struktur und einen Rhythmus und schaffen damit wiederum Sicherheit und Vertrauen.
Gibt es zu Hause fixe Tagesabläufe, gleiche Rituale zu bestimmten Zeiten und festgelegte Strukturen und werden diese auch eingehalten? Das ist dann der Idealfall; es läuft einfach. Manchmal klappt es aber nicht gleich (auf Anhieb). Abläufe sind unklar oder unstetig. Die Kinder wissen nicht, was als nächstes kommt oder die x.-te Diskussion steht an, warum die Hausaufgaben vor dem Spielen erledigt werden müssen. Das kostet Zeit und Nerven und schafft Unmut - bei Erwachsenen und auch bei Kindern.
Um den Kindern den Tagesablauf zu verdeutlichen, machen deshalb Visualisierungen Sinn.
So kann es aussehen
Je nachdem, wie alt und selbstständig Ihr Kind ist, können Wochen- und/oder Aktivitätenpläne erstellt werden.
Wochenplan:
Wie auf einem Stundenplan ist jeder Wochentag aufgeführt und farbig hinterlegt. Jeder Tag hat dabei eine eigene Spalte. Die verschiedenen bunten Farben machen es einfach, einen Tag von den anderen zu unterscheiden. Auf jeden Tag werden die entsprechenden Bilder geklebt. Z. B. Montag bis Freitag vormittags ein Büchersymbol für Schule, mittags ein Bild mit Teller/Besteck fürs Mittagessen, danach ein Bild für Hausaufgaben. Anschließend können Symbole für Spielen (Ball), Musikunterricht (Flöte) oder sonstige Aktivitäten bis hin zum Abendessen und Zubettgehen folgen.
Man kann den Plan noch übersichtlicher gestalten, indem man einen Pfeil integriert, der auf die stattfindende oder gleich folgende Aktivität gerichtet und auf dem Plan frei beweglich ist. So kann sich das Kind mit einem kurzen Blick orientieren, weiß, wo es im Moment steht und auch, was noch folgt.
Idealerweise ist der Plan dort aufgehängt, wo Kinder oft vorbeikommen, z. B. beim Esstisch oder am Telefon.
Aktivitätenpläne:
Besondere Abläufe können in einem Aktivitätenplan verbildlicht werden. Dies wird meist für Situationen empfohlen, die besondere Abläufe erfordern oder aus mehreren kleinen Tätigkeiten bestehen. So wird beispielsweise das Teller/Besteck-Symbol für die Mahlzeiten durch einen Aktivitätenplan ergänzt mit weiteren Symbolen: Hände waschen, Tisch decken, essen, abräumen. Dieser Aktivitätenplan kann direkt in der Situation an die Wand gehängt werden. In diesem Beispiel in der Küche. So kann das Kind jederzeit nachschauen, bei welchem Bild es sich befindet und was noch kommt.
Erstellen eines Plans
Sage es mir, und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich behalte es. (Konfuzius)
Getreu diesem Motto macht es Sinn, den Plan mit dem Kind zusammen zu erstellen. Gemeinsam die entsprechenden Bilder für die Tagesabschnitte auszusuchen, an die richtige Stelle aufzukleben oder besprechen und erklären (lassen), warum Hausaufgaben vor dem Spielen kommen.
Und da ein Bild bekanntlich auch mehr sagt als tausend Worte, ist es auch bei Plänen empfehlenswert, diese anstelle von Wörtern einzusetzen. Denn Kinder sehen das Symbol Teller/Besteck und wissen gleich instinktiv, dass es Zeit für eine Mahlzeit ist.