Starke Kinder für eine starke Zukunft
In unserem Expertenvortrag erklärte Referentin Nora Völker-Munro, wie Eltern Situationen aus ihrem Familienalltag nutzen können, um die Resilienz ihrer Kinder zu stärken und sie somit gut auf die Zukunft vorbereiten können. Das Besondere an dem Vortrag war, dass er in Form eines Sprachkurses aufgebaut war: „Resilienisch – ein Sprachkurs für innere Stärke“ und ganz konkret spezielle Sprach- und Kommunikationsstrategien behandelte.
Resilienz: ein aktuelles Thema
Herausfordernde Alltagssituationen gibt es in den meisten Familien: Hausaufgaben, Haushaltspflichten oder Medienzeiten – viele Eltern diskutieren immer wieder die gleichen Themen und haben sich das Familienleben eigentlich anders vorgestellt. Sie wünschen sich mehr Respekt, Kooperation, Wertschätzung und Harmonie in ihrer Familie. Experten Nora Völker-Munro greift an den kritischen Punkten an und zeigt Wege auf, wie durch die herausfordernden Situationen die Resilienzkompetenz von Kindern gestärkt werden können.
Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit, die „innere Stärke“, die uns hilft, auch schwierige und belastende Situationen zu meistern.
Die psychologische Forschung hat immer wieder gezeigt, dass der wichtigste beeinflussbare Faktor für die Entwicklung von Resilienz eine emotional tragfähige Beziehung zu einem Erwachsenen (meist zu den Eltern) ist. Die Sprache dieser Bezugspersonen, der Eltern, Großeltern oder Lehrkräfte, spielt dabei eine große Rolle. Mit der Zeit wird sie zu einer eigenen „inneren Stimme“. Das Gute daran: Eltern können ihre Kinder im Alltag so begleiten, dass sie später einmal gestärkt ins Leben gehen.
Die innere Stimme beeinflussen
Viele Eltern
kennen die „kritische innere Stimme“, die abwertet, für die man nie gut
genug ist, die das Elternsein und manchmal die ganze Persönlichkeit in
Frage stellt. Durch
spezielle Sprach- und
Kommunikationsmuster lässt sich diese innere
Stimme beeinflussen. Diese Form der
Sprache kann wie eine Fremdsprache, „Resilienisch“, gelernt und trainiert
werden. Die neue Kommunikation hilft, eine stärkende Beziehung zu den Kindern
aufzubauen und ihnen innere Stärke zu vermitteln.
Resilienisch
Zunächst erklärte Frau Völker-Munro, aus welchen Teilen ein Resilienisch-Satz besteht:
Sie ging, darauf ein, warum es so wichtig ist, Gefühle zu benennen und weshalb unsere psychologischen Grundbedürfnisse und unsere eigenen Werte keine Fremdwörter für uns sein dürfen. Dass man als Eltern als Übersetzer dem Kind dabei helfen kann und ihm durch das Benennen die passenden Beschreibungen für seine Gefühle in den Mund legen kann: „Du möchtest gerade viel lieber spielen, als dein Zimmer aufzuräumen.“ Auch die Möglichkeit, verschiedene Lösungen in einer Konfliktsituation anzubieten, wurde im Vortrag thematisiert und interessiert von den Teilnehmern aufgenommen: Gemeinsam alternative Wege finden und notfalls einfach abwarten, den Wutausbruch akzeptieren und Sicherheit vermitteln.
Weiterhin wurden die Punkte Ich-Botschaften senden, das Hörverständnis schulen (insbesondere wie man als Eltern sein Hörverständnis schulen kann, um dem Kind richtig zuzuhören, damit es sich bei Problemen an die Eltern wendet und sich ihnen auch bei schwierigen Themen anvertraut.) und Zeitformen (mit Kindern über schwierige Erfahrungen in der Vergangenheit reden und warum es so wichtig ist über die Zukunft zu reden) diskutiert.
Details und die ausführliche Präsentation des Vortrags finden Sie hier zum Download.
Die Referentin
Nora Völker-Munro ist Psychologin (M. Sc.), Resilienztrainerin, systemische Beraterin und Mutter zweier Kinder. Sie hat die "Resilienz-Schule" gegründet: www.resilienz-schule.com