Mädchen verzweifelt an den Aufgaben

1+1=3 Wenn Rechnen und Zahlen Probleme machen

Bei Problemen in Mathe fragen sich Eltern oft, was dahintersteckt. Tun sich die Kinder einfach nur schwer und es sind kleinere Startschwierigkeiten? Oder verbirgt sich hinter der scheinbaren Unlust auf Zahlen, Rechnen und den Mathematikunterricht in der Schule doch schon eine sogenannte Rechenschwäche? Oftmals ist es nicht leicht, den Unterschied herauszufinden.

Im nachfolgenden Artikel bringt die PTE Licht ins Dunkel und gibt Tipps und Hilfestellungen, wie Eltern mit diesem Thema umgehen können.

Ursache

Eine Rechenschwäche entsteht in der Regel durch das ungünstige Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Einer davon ist das Sehen und Begreifen von Mengen. Kann sich das Kind unter der Zahl fünf eine Anzahl vorstellen oder ist es nur Symbol in einer Reihe von Symbolen. Kann man fünf zerteilen oder ist es, als würde man ein A durchschneiden? Was bedeuten Addition und Subtraktion? Hat das Kind die vier Grundrechenarten (+,-,.,:) verstanden? Außerdem braucht es auch Konzentration, um die kleinen Details beim Rechnen zu beachten. Wenn es in diesen Bereichen Schwierigkeiten gibt, dann können sich Misserfolge im Rechnen beim Kind entwickeln.

Hinweise auf eine Rechenschwäche

Die Anzeichen für eine Lernstörung im mathematischen Bereich können vielfältig sein. Hinweise auf eine Rechenschwäche können die folgenden Punkte geben:

  • Das Kind zählt auch bei höheren Zahlen oft mit den Fingern.
  • Mengen können nicht sicher zugeordnet werden.
  • Der Umgang mit Zahlen allgemein fällt schwer.
  • Die räumliche und zeitliche Orientierung macht Probleme.

Sind hier eine oder sogar mehrere Schwächen erkennbar, sollten Eltern nicht allzu lange zögern und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Warum ist das rechtzeitige Erkennen so wichtig?

Der Erwerb des mathematischen Verständnisses ist mit dem Aufbau eines Hauses vergleichbar: Ist das Fundament beschädigt oder lückenhaft, kann das gesamte Gebäude nicht stabil sein und die weitere Schullaufbahn im Fach Mathe könnte sehr wackelig werden. Deshalb ist der Aufbau der Basiskompetenzen wie einfaches Plus und Minus oder der Aufbau eines sicheren Zahlenverständnisses (Vergleich von Zahlen, größer oder kleiner) zentral für die Rechenschwäche-Therapie.

Außerdem sind das rechtzeitige Erkennen und Intervenieren wichtig, um einen Teufelskreis (siehe auch Artikel auf Seite 3, Anm. d. R.) zu vermeiden. Dieser droht im Falle einer Lernschwäche nicht nur im betroffenen Fach Mathematik, sondern kann sich auf weitere Fächer, wie z. B. Physik oder Naturwissenschaften, oder sogar auf die gesamte Schulsituation ausweiten.

Weiterhin ist eine Lernstörung auch oft mit psychischen Auswirkungen verbunden: Das Kind fühlt sich dumm und nutzlos und erlebt mangelnde Anerkennung. Je nachdem, wie lange sich das Kind bereits in der Lernstörung befindet, wird ein Ausweg daraus immer schwieriger (Teufelskreis Lernstörung).

Was können Eltern tun?

Idealerweise sollten Eltern mit ihrem Kind über Mathe sprechen. Wie das genau geht, haben wir in diesem Artikel ausführlich erläutert.

Beispiele für einfache Rechenübungen

Folgende Beispiele von Rechenübungen sind aus dem Alltag von Grundschülern aufgegriffen und decken das Grundrechenspektrum der ersten vier Klassen ab:

  • Vier Kinder spielen zusammen, drei wollen zusätzlich mitmachen. Wie viele Kinder spielen am Ende zusammen?
  • Oder: In einer Packung sind 24 Bonbons; es sind acht Kinder. Wie viele Bonbons erhält jedes Kind?
  • Und noch eine Idee für eine Alltagsrechung: In einem Karton sind acht Milchtüten. Wie viele Milchtüten sind in zwei Kartons?
  • Oder üben Sie das Rechnen mit Dingen, die man in die Hand nehmen und begreifen kann: Deckel, Plättchen oder Bonbons.

Professionelle Wege aus einer Lernschwäche

Manchmal reicht die Förderung zu Hause allerdings nicht mehr aus. Eltern und Kinder kommen an ihre Grenzen und externe Hilfe ist gefragt. Hierfür bietet sich die Lerntherapie an.

Lerntherapie oder Nachhilfe?

Ob eine Nachhilfe ausreicht oder eine Lerntherapie nötig ist hängt davon ab, ob Ihr Kind „normale“ Probleme in Mathe hat oder ob tatsächlich eine Rechenschwäche dahintersteckt. Denn: Nachhilfe ist im Fall einer ausgewiesenen Lernstörung nicht hilfreich! Hier hilft nur eine Lerntherapie bei einem qualifizierten Anbieter.

Sind Sie unsicher, was das Beste für Ihr Kind ist? Sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen, die optimale Lösung für Ihr Kind zu finden!

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