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Sprachverständnisprobleme erkennen und fördern - Was? Kein Plan! Weiß nicht ...

Solche und ähnliche Antworten im Unterricht kennt wahrscheinlich jeder Lehrer / jede Lehrerin. Will da ein Kind provozieren? Will es nicht hören und den Anweisungen folgen? Oder hat es Probleme mit dem Hören oder mit der Aufmerksamkeit oder ist es einfach desinteressiert? Hier gilt es zu erkennen, ob Kinder und Jugendliche ein Sprachverständnisproblem haben und dieses zu beheben.

Sprachverständnisstörung

Eine mögliche Ursache für das genannte Verhalten kann eine Sprachverständnisstörung sein. Sprachverständnisstörungen werden leicht übersehen und oft als Verhaltensauffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen gedeutet. Personen mit Sprachverständnisstörungen sind in ihrer sozialen, schulischen und emotionalen Entwicklung beeinträchtigt und später öfters beruflich eingeschränkt als Menschen mit gutem Sprachverständnis.

Die Sprachverständnisstörung gehört nach der Klassifikation von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung in Deutschland (ICD-10) zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache. Die rezeptive Sprachstörung/Sprachverständnisstörung ist eine Störung, „bei der das Sprachverständnis des Kindes unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt“ (Amorosa/Noterdaeme). Betroffene Kinder und Jugendliche können sprachliche Ausdrücke nicht altersentsprechend entschlüsseln, da ihnen Fähigkeiten fehlen, einer Äußerung aufgrund von Wortbedeutungen und grammatikalischen Regeln die Intention zu entnehmen.

Anzeichen einer Sprachverständnisstörung

Beeinträchtigtes Sprachverstehen lässt sich durch verschiedene Anzeichen feststellen:

  • keine oder vorschnelle Reaktion auf Anweisungen
  • keine oder ungenaue Reaktion auf Fragen
  • häufige Antwort: „Weiß nicht“, „Keine Ahnung“ , „Ja“
  • geringe Aufmerksamkeit für Sprache
  • später Sprachbeginn nach dem 2. Lebensjahr (Late Talker)
  • Äußerungen werden teilweise oder ganz wiederholt (Echolalie)
  • floskelhafte und grammatikalisch falsche Sätze
  • Missverständnisse aufgrund der Äußerungsfolgestrategie (was zuerst gesagt wird, passiert zuerst)
  • „Ausklinken“ bei Unterhaltungen in der Gruppe



Feststellen einer Sprachverständnisstörung

Notwendig für das Feststellen einer Sprachverständnisstörung sind eine entsprechende Diagnostik und die adäquate Förderung der betroffenen Schüler.

Für den Umgang mit Defiziten im Sprachverständnis gibt das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München Tipps und Informationen, wie das Sprachverstehen in der Schule gefördert werden kann. Durch einen visualisierten Tagesplan mit Piktogrammen an der Seitentafel, ein reizarmes und strukturiertes Klassenzimmer und ein übersichtliches Tafelbild haben betroffene Kinder eine wichtige Unterstützung, sich im Unterricht zurechtzufinden. Akustische oder visuelle Signale, die eindeutig den entsprechenden Handlungen zugeordnet sind, helfen dabei. Mit dem Einsatz von Hilfesystemen, z. B. einem Rettungsring, an den der Name geklammert wird, wenn man Hilfe braucht, erhält das Kind die benötigte Unterstützung im offenen Unterricht.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.inklusion.schule.bayern.de/download/375/sprachverstehen_foerdern.pdf

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